Erste Rezi für letzten Ritter

Auf kurzgeschichten.de erschien eine erste Rezension zu „Der letzte Ritter“ von A.D.E.M., unserem zweiten Fantasy-Titel.

Wir möchten nicht vermissen, das gute Stück hier zu präsentieren:

Mit „Der letzte Ritter“, legt Autor Michael Pick bereits sein zweites Buch vor. Im Gegensatz zum Vorgängerwerk, „Sommerscheiben“, einer Kurzgeschichtensammlung zum Thema Liebe, ist es diesmal ein Kinderbuch geworden. Ich würde die Zielgruppe für Kinder unter sieben Jahren ansetzen, im Klappentext fand ich leider keinen diesbezüglichen Hinweis.
Das Buch ist (im Vergleich zum Debutwerk) sauber lektoriert, und zeigt eine positive Weiterentwicklung des Autors, die mAn besonders im sprachlichen Bereich ihren Niederschlag findet. Warum gerade ein Kinderbuch?
„Wir hatten kein geeignetes Vorlesebuch für unsere Kinder“, erzählte mir der Autor, „so habe ich eben selbst eines geschrieben.“
Und es ist ein hübsches Bändchen mit ansprechendem Cover geworden, das vor fantastischen Ideen und Figuren nur so überquillt. Ich habe es, obwohl altersmäßig weit jenseits der Zielgruppe, in einem Zug durchgelesen und mich an keiner Stelle gelangweilt.

Zur Handlung:
Der verarmte Ritter Mando, der letzte Drachenfänger des Landes, erhält Besuch vom Knappen eines benachbarten Herrschers. Die beiden Königskinder, Prinzessin Akina und Prinz Leachim wurden von einem Drachen entführt, ihr Onkel und Vormund, König Malchi von Miluael bangt um ihr Leben. In seiner Not sendet er den Knappen Gnuor Gnuor nach der verfallenen Burg von Ritter Mando. Dieser stammt aus einer langen Ahnenreihe von Drachenfängern und erklärt sich sofort bereit, den Auftrag zu übernehmen. Zum einen dauern ihn die Kinder, zum anderen hofft er auf reiche Entlohnung, wenn er sie wohlbehalten zurückbringt. Schon am nächsten Tag legt er die Rüstung an, schwingt sich auf sein altes, sprechendes Schlachtross Inimo, und verlässt in Begleitung von Gnuor Gnuor seine Burg.
Der Weg zum Drachensumpf ist weit, auch gilt es, zuvor den gefährlichen Zauberwald Shermon zu durchqueren, in dem die furchtbaren Blasenkrokodile leben. Glücklicherweise trifft er mit seinen Gefährten auf eine Waldfee, die sich ihnen anschließt, um bei der Suche nach den Königskindern behilflich zu sein.
Als die Gruppe die Höhle des Drachen erreicht, muss Ritter Mando erkennen, dass er für eine Intrige missbraucht wurde, und ganz andere Interessen, als das Wohlergehen der Kinder im Sinne seines Auftraggebers stehen.
Die guten Kräfte des Shermonwaldes vereinigen sich nun zum alles entscheidenden Kampf um das Leben der Kinder, das Wohl ihres Königreiches, und um der Gerechtigkeit zum Durchbruch zu helfen. Am Ende siegt das Gute. So, wie es sich für ein Kinderbuch gehört.

Zusammenfassend:
Die Geschichte wird auktorial erzählt, verläuft linear, und ist in viele kurze Kapitel unterteilt, an deren Ende fast immer ein Cliffhänger steht. So kann man den Kindern täglich einen oder zwei Abschnitte vorlesen und die Spannung dennoch gut am Köcheln halten. Die Geschichte ist absolut gewaltfrei, es fließt kein Blut, niemand stirbt, und dennoch behandelt sie viele menschliche Ebenen, wie Treue, Freundschaft, Liebe, aber auch Verrat, Missgunst, Neid und Größenwahn. Die Sprache ist weitgehend kindgerecht, den einen oder anderen Begriff wird der Vorleser dennoch erklären müssen, was aber ganz im sprachbildenden Sinn von Literatur liegt.
Insgesamt ein gelungenes Kinderbüchlein, das bestimmt bei vielen kleinen Lesern und Zuhörern vor Aufregung gerötete Bäckchen hinterlassen wird.