NOVA 2

NOVA 2 NOVA 2 erschien Ende April 2003 mit einem klassischen Weltraum-Cover des amerikanischen Science Fiction-Künstlers Don Dixon. Auch diese Ausgabe ist wieder prall gefüllt mit folgenden SF-Stories:

In Holger Eckhardts Mord an Bord? fällt ein zwielichtiger Raumkapitän einem Mord zum Opfer – so sieht es zumindest am Anfang aus. Mit seiner neuen Story macht Holger Eckhardt dort weiter, wo er mit „Wie ein Bild von Radziwill“ in NOVA 1 aufgehört hat. Die Dinge, mit denen sich der Held in seinem SF-Krimi herumschlagen muss, sind allzu irdisch – und deshalb ist es umso witziger, sie einmal unter solch merkwürdigen Umständen wie in dieser Geschichte zu erleben.

Der im Jahr 2002 mit dem Deutschen Phantastik-Preis ausgezeichnete Andreas Gruber erzählt in seiner Geschichte Sieben Ampullen von einem treusorgenden Familienvater, der scheinbar aus heiterem Himmel seine ganze Familie auslöscht – doch was dahinter steckt, ist noch weit schrecklicher.

Leser, die in NOVA 1 klassische Weltraumstories vermisst haben, werden in der vorliegenden Ausgabe sicher etwas mehr auf ihre Kosten kommen. Klaus Vor den Landwehrs Story Mondsilber berichtet von einem gelungenen Coup in einer Kolonie auf dem Mond. Den kleinen Dreh ins Ironische und Ungewöhnliche, den wir uns von Stories in NOVA wünschen, hat natürlich auch diese Geschichte.

In Stirbt K.? erzählt Sven Klöpping vom letzten Auftrag eines Terroristen. Der Titelheld hat im Laufe seiner erfolgreichen Karriere einen sehr eigenen Berufsethos entwickelt und muss bei seinem letzten Auftrag erkennen, dass die gnadenlosen Gesetze seines Geschäfts auch vor ihm selbst nicht Halt machen.

Marc-Ivo Schuberts Der Fremde besucht ein abgelegenes Dorf in einer Welt, die nach einer verheerenden Katastrophe auf eine archaische Kulturstufe zurückgefallen ist. Seine kleine Geschichte beginnt ganz im Stil klassischer Post-Doomsday-Stories. Wie schon in „Die Flucht“, seiner Debütstory in NOVA 1, lockt er den Leser aber auch hier auf eine falsche Fährte.

Brian W. Aldiss‘ Das Geheimnis einer großen Stadt ist eine der schönsten Geschichten aus seiner klassischen Future-History „Galaxies Like Grains Of Sand“, einem faszinierenden SF-Bilderbogen, der die Geschichte der Menschheit bis in eine Millionen Jahre ferne Zukunft fortspinnt. Die Story erscheint hier in einer Neuübersetzung von Ronald M. Hahn, die dem deutschen Leser – so hoffen wir – einige bislang verborgen gebliebene Nuancen von Aldiss‘ brillanter Prosa zugänglich macht.

Helmuth W.Mommers ist einer der Pioniere der deutschen Science Fiction (u.a. als Autor, Illustrator, Übersetzer und Herausgeber einiger wegweisender Sammlungen in der legendären Anthologie-Reihe des Heyne-Verlags) und feiert gerade ein bemerkenswertes Comeback in der deutschen SF-Szene. In seiner Geschichte Immer wieder Sonntag tauchen geheimnisvolle Fremde auf und verhelfen einem jungen Paar zur Chance seines Lebens.

In Thorsten Küpers rasanter Story Hayun berichtet ein Reporter vor Ort über eine geheimnisvolle Sekte und erkennt unversehens, welche Rolle er dabei wirklich spielt. Mit dieser Geschichte feiert er seinen Einstand bei NOVA, und wir sind sicher, dass er zu den Autoren gehört, die noch oft in NOVA vertreten sein werden.

Hugh Walkers Die wilden Leut ist die Geschichte einer Metamorphose, in der ein Mann, der zivilisierten Welt und ihrer Torheiten überdrüssig, unversehens mit den Bewohnern einer anderen, scheinbar magischen Welt in Berührung kommt, einer Welt, die ihm verdrängte Sehnsüchte erfüllt, freilich um den Preis, dass er dafür sein Menschsein aufgeben muss.

Holger Eckhardt beschäftigt sich in Grenzgänger zwischen magischem Realismus und SF mit dem ewigen Scheingefecht zwischen Science Fiction und „echter“ Literatur. Was sich in diesem breiten, interessanten Übergangsfeld abspielt, zeigt er uns am Beispiel des holländischen Schriftstellers Harry Mulisch.

Klaus-Dieter Diedrich unternimmt in seinem imposanten Essay Jihad, Fake, Realitäten den Versuch, Frank Herberts Kultbuch Der Wüstenplanet aus dem Blickwinkel der heutigen politischen Weltlage (insbesondere seit dem 11. September 2001) zu deuten. Er zeigt hier deutlich, zu welchen überraschenden Ergebnissen man kommen kann, wenn man die Beziehung zwischen Science Fiction und Wirklichkeit ernst nimmt.

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